Wilhelmshavener Zeitung 05.02.2020
Wilhelmshavener Zeitung 05.02.2020

Vortrag von Axel Bürgener über 'Angst vor Ausbreitung des Wolfes ist unbegründet'

WilhZeitung v. 6.5.2015
WilhZeitung v. 6.5.2015
 Artikel von A. Bürgener im Jeverschen Wochenblatt v. 08.04.2015    -  bitte anklicken
Artikel von A. Bürgener im Jeverschen Wochenblatt v. 08.04.2015 - bitte anklicken
Wilhelmshavener Zeitung  v. 14.2.2015
Wilhelmshavener Zeitung v. 14.2.2015

Gefährliches Wolfsrudel: alles nur ein Märchen?

Es war einmal ein schreckliches Wolfsrudel mitten in Niedersachsen ... oder ist es vielleicht doch ganz anders? Jedenfalls hat sich die Geschichte in einem Wald bei Munster in der Lüneburger Heide zugetragen. Und sie beginnt an einem Freitagnachmittag Anfang Februar: Wer größere Hunde hat, weiß, dass solche Tiere regelmäßig Auslauf brauchen. Am besten dort, wo wenig Betrieb ist. Das denkt sich auch Anja Nowak aus Amelinghausen (Landkreis Lüneburg) an einem Freitag Anfang Februar. Mit ihrem Golden Retriever "Sam" und dem Nachbarshund "Bolle" macht sie sich per Auto auf den Weg. Sie fährt mit den beiden Hunden in das Gebiet des Truppenübungsplatzes Munster. Ein weitläufiges Gelände, kaum Menschen. Doch das ist gerade des "Pudels Kern", um gewissermaßen im Bilde zu bleiben, denn nicht nur Hunde fühlen sich in dem Gebiet wohl.

 

Angst nach dem Zusammentreffen

Am Waldrand angekommen merkt Anja Nowak, "dass sich etwas zusammenbraut" in der Ferne. Nach ein paar Schritten erkennt sie ein Wolfsrudel. Sieben Wölfe an der Zahl - und sie laufen ihr entgegen, auf zehn Meter kommen sie heran. "Sie schienen interessiert zu sein, vor allem an den Hunden", erzählt sie später. Von Knurren, Zähne fletschten oder anderen Drohgebärden sei aber nichts zu sehen gewesen. Nowak hat Mühe, ihre Hunde zu halten und entscheidet sich für den Rückzug. Die Begegnung hat sie nachhaltig beeindruckt. Sie gesteht im Nachhinein, dass sie Angst hatte.

Ein gefundenes Fressen für die Zeitschrift

Sie wünscht sich Aufklärung für den Umgang mit Wölfen, sagt Nowak im Gespräch mit NDR.de. Stattdessen wird ihre Geschichte nun aber offenbar weidlich ausgeschlachtet. Ihre Begegnung mit dem Wolf hatte sie einem Wolfsberater geschildert. Dieser hatte von dem Gespräch ein Protokoll angefertigt. Aber nachlesen kann man die Begegnung auch in der Online-Ausgabe der Fachzeitschrift "Jäger". Dort entschied man sich jedoch für eine reißerische Darstellung des Sachverhalts. Die 46-Jährige fühlt sich nun missverstanden und ist damit zwischen die Fronten der Wolfs-Befürworter und Wolfs-Gegner geraten.

Interview-Anfrage abgelehnt

Nun ist ein Streit darüber entbrannt, wie über das Zusammentreffen zwischen Anja Nowak und dem Wolfsrudel berichtet wurde. Die 46-Jährige hat am Dienstag noch einmal gegenüber NDR.de bestätigt, dass sie zwar mit einer Mitarbeiterin des Magazins "Jäger" gesprochen habe. Eine Interview-Anfrage habe sie dann aber abgelehnt, nachdem sie sich über das Blatt informiert hatte.

Anzeige gegen "Jäger"-Chefredakteur

 

Wolfsberater Uwe Martens hatte mit Anja Nowak nach der Begegnung mit dem Wolfsrudel gesprochen. Er hat dem "Jäger" anschließend ein Interview gegeben. Er fühlt sich in dem Artikel allerdings falsch zitiert. Die Zeitschrift habe seine Aussagen verändert und den Vorfall als Angriff auf Anja Nowak dargestellt. Mittlerweile habe er Anzeige gegen den Chefredakteur des Blattes, Lucas von Bothmer, erstattet, weil dieser das Protokoll von seinem Gespräch mit Nowak veröffentlicht habe.

Wer hat Angst vorm bösen Wolf?

Chefredakteur von Bothmer stellt den Vorfall anders dar: Die im "Jäger" veröffentlichte Geschichte sei "weder hetzerisch, noch reißerisch, das ist objektive Berichterstattung". Für ihn stellen die Wölfe eine Bereicherung der Kulturlandschaft dar, die aber "bewirtschaftet werden muss, um deren natürliche Scheu beizubehalten". Der Vorfall mit Anja Nowak zeige, dass der wirkliche Tathergang noch schlimmer

war, als es das Protokoll beschrieben hat.

"Ich habe nie mit Anja Nowak gesprochen, aber den Gesprächen mit Wolfsberater Martens und dessen Protokollen entnehme ich, dass eine kollabierende Spaziergängerin keinen friedlichen Spaziergang hinter sich hat."

 

Text: NDR

Bericht v. C.Hinz, Jev.W.Bl. v. 22.10.2013, über das Wolfscenter Dörverden   - bitte PDF-Datei anklicken -
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